top of page
Hintergrund.png

Wellenkonstruktion und Detailoptimierung in Autodesk Fusion

Mit „Edit in Place“ im Kontext der Baugruppe arbeiten



In diesem Blogbeitrag geht es um die Optimierung einer bereits erstellten Welle, die mithilfe der Edit in Place-Methode in Autodesk Fusion konstruiert wurde. Dank dieser Vorgehensweise lässt sich die Welle direkt in der Baugruppe verfeinern, ohne dabei die Vorteile separater Dateien aufzugeben. Im Folgenden erfahren Sie, wie Sie mithilfe von Isolieren, Direktbearbeitung und einigen klassischen Fertigungsdetails – etwa Sicherungsringnuten und Passfedernuten – den letzten Feinschliff an Ihrer Welle vornehmen können.


1. Isolieren: Fokussiertes Arbeiten am Bauteil


Wenn viele Komponenten in Ihrer Baugruppe vorhanden sind, kann es schwierig sein, sich auf ein einzelnes Bauteil zu konzentrieren. Hier kommt die Isolieren-Funktion ins Spiel:

Fokussierte Ansicht: Sobald Sie das Bauteil isolieren, werden alle anderen Elemente ausgeblendet. Sie können sich ganz auf die Welle und ihre Details konzentrieren.

Einfache Rückkehr: Wenn Sie den Gesamtkontext erneut benötigen, lässt sich die Isolierung jederzeit aufheben, um die umgebenden Bauteile wieder anzuzeigen.


So sparen Sie sich das Hin- und Herschalten zwischen Dateien und behalten den nötigen Fokus für Detailänderungen an der Welle.


2. Direktbearbeitung: Änderungen „blau“ kennzeichnen


Um das Bauteil zu verändern, muss die Direktbearbeitung aktiviert werden:

Blauer Bildschirm: Sobald Sie in diesen Modus wechseln, färbt sich der Hintergrund blau. Das zeigt Ihnen, dass Sie nun Änderungen direkt am Modell vornehmen.

Umgehen der Historie: Dabei umgehen Sie gewissermaßen die übliche Konstruktionshistorie, was sinnvoll sein kann, wenn Sie schnelle Anpassungen tätigen wollen, ohne viele Skizzenschritte bearbeiten zu müssen.


Beachten Sie jedoch, dass Direktbearbeitung trotz ihrer Flexibilität auch zu weniger nachvollziehbaren Bearbeitungsschritten führen kann. Setzen Sie sie daher gezielt ein.


3. Hinzufügen einer Sicherungsringnut


Um eine Welle gegen axiales Wandern zu sichern, wird häufig eine Sicherungsringnut eingesetzt:

Breite definieren: Die Breite der Nut ergibt sich aus dem verwendeten Sicherungsring. Prüfen Sie also die Ringmaße, bevor Sie die Nut dimensionieren.

Tiefe der Nut: Die Tiefe muss so ausgelegt sein, dass der Sicherungsring korrekt sitzt und nicht zu viel Spiel entsteht.


Mithilfe von Edit in Place können Sie die Nut in Abstimmung mit umliegenden Baugruppenteilen platzieren und direkt testen, ob der Ring ausreichend Freiraum hat.


4. Passfedernut für formschlüssige Verbindungen


Gerade bei Wellenelementen ist eine Passfedernut verbreitet, um Drehmomente sicher zu übertragen:

Abmessungen: Legen Sie Breite und Tiefe der Nut so fest, dass die genormte Passfeder exakt hineinpasst.

Positionierung in der Baugruppe: Durch das Arbeiten im Baugruppenkontext können Sie prüfen, ob die Nutlage optimal zur korrespondierenden Passfeder in der Nabe passt.


Diese Vorgehensweise sorgt dafür, dass die Kopplung zwischen Welle und angebautem Teil stabil und formschlüssig ausfällt.


5. Schlüsselweite und weitere Details


Neben der Passfedernut kann eine Schlüsselweite hinzugefügt werden, um die Welle zu fixieren oder anzuziehen:

Standardisierte Maße: Schlüsselweiten folgen häufig DIN-Normen, also achten Sie darauf, die richtigen Abmessungen zu wählen.

Kontextbezogene Platzierung: Sehen Sie im Baugruppenumfeld, ob genügend Platz für Werkzeugangriffe vorhanden ist oder ob andere Bauteile die Schlüsselweite blockieren.


6. Gewinde hinzufügen


Für Bohrungen in der Welle kann es nötig sein, ein Gewinde zu erstellen:

Bohrungsfunktion: Verwenden Sie die Bohrungsfunktion, die unter anderem eine Gewindefunktion beinhaltet. So legen Sie Durchmesser und Steigung fest.

Modelliertes Gewinde: Bei Bedarf können Sie das Gewinde „modelliert“ darstellen – was gerade im 3D-Druck wichtig sein kann oder für hochpräzise Fertigungsmodelle.


7. Phasen und Freistiche


Um Fertigung und Montage zu erleichtern oder scharfe Kanten zu vermeiden, können Phasen und Freistiche hilfreich sein:

Phasen: Sie dienen dazu, Kanten anzuschrägen, z. B. für leichteres Aufstecken von Bauteilen.

Freistiche: Insbesondere in Bereichen, in denen ein Werkzeug eintaucht (etwa an Schultern), lohnt es sich, einen Freistich anzulegen. Dieser kann wahlweise direkt im Modell oder erst in der Zeichnung abgebildet werden.


8. Vorteile der Edit in Place-Methode für die Welle


Indem Sie die Welle im Kontext der Baugruppe verfeinern, behalten Sie stets den Überblick, wie sich Änderungen auf das Gesamtsystem auswirken:

Schnelle Referenzen: Sie können umliegende Bauteile projizieren und Maße unmittelbar übernehmen, ohne permanent Dateien wechseln zu müssen.

Separates Bauteil: Trotzdem bleibt die Welle als separate Datei bestehen, was eine klare Datenstruktur und Wiederverwendbarkeit gewährleistet.

Flexible Feinanpassung: Kombinieren Sie Isolieren und Direktbearbeitung, um effektiv Detailänderungen vorzunehmen, ohne die restliche Baugruppe zu stören.


Fazit


Die Wellenkonstruktion in Autodesk Fusion lässt sich durch Edit in Place effizient optimieren. Ob Sicherungsringnut, Passfedernut, Schlüsselweite, Gewinde oder Freistich – all diese Details können Sie direkt an der Welle im Baugruppenkontext ergänzen, während die Datei nach wie vor eigenständig bleibt. So vereint diese Methode schnelle Teamarbeit, klare Datenstrukturen und einen flüssigen Konstruktionsablauf.



*Benötigen Sie ein unverbindliches Angebot zu Autodesk Fusion?


Erstellung des Angebots im Namen der Autodesk Ireland Operations Unlimited Company


Didactic Digital

Weitere digitale Inhalte, Tutorials und ergänzende Materialien rund um CAD, CAM, CAE und IoT finden Sie unter:

Comments


Commenting has been turned off.
bottom of page